Sonntag 21. September 2025

Menschlichkeit als Fundament

Veranstaltung von Pro Oriente und Christ und Wirtschaft in Linz – Bischof Aichern: „Menschlichkeit auch für Asylsuchende!“ 

„Menschlichkeit als Fundament eines neuen Europas“ lautete das Thema einer Veranstaltung am 24. 10. 2003 in Linz, zu der die kirchliche Stiftung Pro Oriente, die Arbeitsgemeinschaft Christ und Wirtschaft sowie die Oberbank eingeladen hatten. Dabei betonte der Linzer Bischof Maximilian Aichern, Ziel müsste ein auf Menschlichkeit und klaren Werten aufgebautes neues Europa sein, in dem die bestehende Vielfalt als Bereicherung erlebt wird und wo durch die Zusammenarbeit ein großes Potential zur Lösung der anstehenden Fragen, auch in globaler Hinsicht, geschaffen wird. „Zur wahren Menschlichkeit“, so der Bischof, „gehören Gottesbezug, Familie, und alles, was wir unter Kultur zusammenfassen, gehört Solidarität gerade auch mit den Schwachen.“ Die bewährten humanen und sozialen Modelle müßten nach Ansicht des österreichischen „Sozialbischofs“ beibehalten und ausgebaut werden. Sie sollten auch auf die Beziehungen zur „Dritten Welt“ sowie bei Flüchtlingen und Asylanten Anwendung finden. Menschlichkeit im neuen Europa bedeute, dass nicht Profit und Konsum letzte Kriterien sind, sondern dass der Mensch im Mittelpunkt steht. 
Bezugnehmend auf die gegenwärtige Asyldebatte in Österreich bekräftigte Bischof Aichern, dass bei aller berechtigten Sparnotwendigkeit, dies nicht auf dem Rücken der Schwachen, wie es auch Asylsuchende sind, geschehen dürfe. 
Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Österreich, Erzbischof Dr. Michael Staikos, verwies darauf, dass die EU-Erweiterung auch zum Kontakt mit anderen Religionen führt. Die Kirchen müssten als gesellschaftlicher Faktor ernst genommen werden. Dankbar äußerte sich der Metropolit über die Ökumene in Österreich, die hier, „wie in keinem anderen europäischen Land“, gelebt werde. Ein Zeugnis dieser Ökumene sei das gemeinsame Sozialwort der 14 christlichen Kirchen in Österreich, das am 1. Adventsonntag d. J. veröffentlicht wird. Darin, so Staikos, würden die Kirchen auch aufzeigen, dass Europa eine Wertegemeinschaft sein muss. 
Ein „großartiges Solidaritätsprojekt“ bezeichnete EU-Kommissar Franz Fischler die EU bei der Veranstaltung in Linz. Von Anfang an sei die Europäische Einigung „ein einziges großes Friedensprojekt“ gewesen betonte Fischler. Bei der EU-Erweiterung gehe es um mehr als um eine rein finanzielle Solidarität. Neben der wirtschaftlichen Perspektive gehe es auch „um eine menschliche Solidarität mit unseren Nachbarn“. Fischler lobte in diesem Zusammenhang das Engagement von Pro Oriente für die Osterweiterung und meinte, die Kirchen seien hier ihrer Brückenfunktion gerecht geworden. 

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