Ornithologische Führung am St. Barbara Friedhof
Der St. Barbara Friedhof – die größte Grünfläche in der Linzer Innenstadt - ist Lebensraum für mehrere Dutzend Vogelarten. Die schwarzen Amselmännchen mit ihren gelben Schnäbeln sind ab dem Frühjahr leicht zu beobachten. Sie sind begnadete Sänger. Der Buchfink mit seinem typischen Ruf ist nur wenig menschenscheu. Das Rotkehlchen singt oft sein Abendlied, wenn es schon stark dämmert.
Am Friedhof nisten sogar Turmfalken © St. Barbara Friedhof / Clemens Frauscher
Neben weiteren „klassischen“ Arten wie Kohlmeise, Sperling (Spatz), Kleiber, Buntspecht oder Dohle lassen sich sogar Girlitz oder Grauschnäpper entdecken; eindeutig hörbar sind die Rufe des Zilpzalps oder des krächzenden Eichelhähers, dem bunten „Clown“ unter den Rabenvögeln. „Viele Friedhofsbesucher:innen lieben das lebendige Zwitschern der Vögel. Bei uns gibt es viel Grün und viele Tiere – wenige Meter von der Linzer Landstraße entfernt. Manche nennen den St. Barbara Friedhof darum auch einen ‚Waldfriedhof mitten in der Stadt‘“, sagt Friedhofsverwalter Clemens Frauscher. Die Veranstaltung findet früh am Morgen statt, weil das die beste Zeit ist für das Entdecken der Vögel. Die Frühaufsteher:innen werden zu dieser Zeit wundervolle Konzerte erleben.
Naturbelassener Lebensraum als Voraussetzung
Betrachtet man den reichen Baumbestand des St. Barbara Friedhofs als Mischwald mit etwa 1200 Bäumen, ist es nicht verwunderlich, dass er zum Lebensraum für mehrere Dutzend Vogelarten geworden ist. Sowohl Vögel, die Siedlungsraum bevorzugen, als auch Waldvögel finden hier ausreichend Nistmöglichkeiten und Nahrungsangebot. Viele Nistkästen werden ihnen angeboten.
Eine Blaumeise genießt das pralle Futterangebot. © St. Barbara Friedhof / Clemens Frauscher
„Der Verzicht auf umweltschädigende Unkrautvernichtungsmittel sichert den Bestand zahlreicher Insekten, was wiederum in der Nahrungspyramide positiv auf die Vogelwelt positiv wirkt: Die gefiederten Freunde finden hier nicht nur Körner oder Samen, sondern auch tierische Nahrung in den Hecken“, berichtet Stefan Oberklammer, Experte für grüne Friedhöfe und Landschaftsgärtnermeister am St. Barbara Friedhof.
Vogelkundler Herbert Rubenser war lange Jahre an der naturkundlichen Station der Stadt Linz mit Arbeitsschwerpunkt Ornithologie tätig.
Die Führung ist kostenlos. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Start ist beim Haupteingang des St. Barbara Friedhof, Friedhofstr. 1.