Freitag 19. September 2025

Trauer um Jägerstätter-Tochter Maria Dammer

„Sie hat die Menschen hineingenommen in das Lebens- und Glaubenszeugnis ihrer Eltern“: Mit diesen Worten würdigt Bischof Manfred Scheuer Maria Dammer, die zweitälteste Tochter von Franz und Franziska Jägerstätter. Sie ist am 18. Juli 2025 im 87. Lebensjahr verstorben.

Bis vor wenigen Monaten hat Maria Dammer (geb. Jägerstätter) noch Besucher- und Pilgergruppen aus dem In- und Ausland im Jägerstätter-Haus in St. Radegund empfangen. Am 18. Juli 2025 ist die zweitälteste Tochter von Franz und Franziska Jägerstätter im 87. Lebensjahr verstorben. „Ich bin überzeugt, dass Maria Dammer jetzt im Himmel mit ihren Eltern vereint ist“, so Bischof Manfred Scheuer in einer ersten Reaktion.

 

Franz Jägerstätter, Bauer und Mesner in St. Radegund (* 20. Mai 1907), war entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und weigerte sich aus Glaubensgründen, mit der Waffe für das NS-Regime in den Krieg zu ziehen. Daraufhin wurde er vom Reichskriegsgericht in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tod verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel durch Enthauptung hingerichtet. Er wurde am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom seliggesprochen. Seine Frau Franziska hatte ihn stets in seiner Glaubensentscheidung bestärkt und bis zuletzt zu ihm gehalten. Sieben gemeinsame Jahre waren dem Ehepaar geschenkt. Franziska überlebte ihren Franz um 70 Jahre, sie verstarb 2013.

 

Maria Dammer wurde am 4. September 1938 als zweite von drei Töchtern des Ehepaares Franz und Franziska Jägerstätter – sie heirateten 1936 – geboren. Ihre Kindheit war von den Kriegswirren geprägt. Aufgrund eines angeborenen Hüftleidens konnte sie keine schwere Arbeit verrichten. Während ihre beiden Schwestern Rosalia (*1937) und Aloisia (*1940) Bäuerinnen wurden, durfte sie die Handelsschule besuchen. Danach arbeitete sie in verschiedenen Betrieben im Büro, bis sie 1963 in die Gemeinde Hochburg-Ach kam, wo sie unter anderem am Standesamt und in der Buchhaltung tätig war. 30 Jahre lang sollte die Gemeinde ihr Arbeitsplatz bleiben. 1972 heiratete sie Hermann Dammer, die Ehe blieb kinderlos.

 

1977 zog ihre Mutter Franziska Jägerstätter bei ihnen ein. Das Ehepaar betreute sie liebevoll bis zu ihrem Tod am 16. März 2013. Noch wenige Tage davor, am 4. März 2013, hatte die Ehefrau des Seligen Franz Jägerstätter mit großer Freude ihren 100. Geburtstag gefeiert. „Zum 100. Geburtstag waren noch der Landeshauptmann und der Bischof da“, erinnerte sich Maria Dammer 2018 in einem Gespräch mit Andreas Schmoller, dem Leiter des Franz und Franziska Jägerstätter Instituts. „Sie fragte mich dauernd: ‚Bin ich schon hundert?‘, denn ihre Mutter schaffte auch hundert Jahre und vier Tage.“ Maria Dammers Ehemann starb zwei Jahre nach ihrer Mutter, im Jahr 2015.

 

Der Vater war immer ein Vorbild

 

Ihren Vater kannte Maria Dammer hauptsächlich aus den Erzählungen der Mutter. Als er hingerichtet wurde, war Maria knapp fünf Jahre alt. „An meinen Vater kann ich mich ganz wenig erinnern. Ich weiß nur noch, wie meine Mutter den Brief vorgelesen hat, dass das Todesurteil vollstreckt wurde. Da saßen wir in der Stube und ich kann mich erinnern, dass wir alle sehr geweint haben“, so Maria Dammer 2018 im Gespräch mit Andreas Schmoller.

 

Für die Familie habe es bei Jägerstätters Wehrdienstverweigerung „nicht viel zu verstehen gegeben. Es war einfach so. Wir konnten nichts zu seiner Entscheidung beitragen“, berichtete Dammer in einem Interview mit dem „Tiroler Sonntag“ 2019. Ihre Mutter Franziska Jägerstätter habe die Entscheidung des Vaters „akzeptiert und mitgetragen“, auch als alle anderen auf ihn einredeten und versuchten, ihn umzustimmen. „Er war schon ganz verzweifelt, und da hat halt die Mutter das so angenommen, wie es gekommen ist“, so die Tochter.

 

Ihre Eltern hätten sich „schon sehr gemocht“, meinte Maria Dammer, der eine Nachbarin einmal erzählte, dass die Eltern immer händchenhaltend in die Kirche gegangen seien, was damals nicht üblich war. „Meine Eltern waren ein ungewöhnliches Paar für die damalige Zeit. Sie konnten ihre Gefühle zeigen.“

 

Der Vater sei für Maria Dammer immer ein Vorbild gewesen, sagt auch Jägerstätter-Biografin Erna Putz. „Sie hat es so formuliert: ein Vorbild im Glauben, im Vertrauen auf Gott, in Gewissensentscheidungen.“ Die Seligsprechung von Franz Jägerstätter am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom war für Dammer ein großes Ereignis, wie sie Andreas Schmoller 2018 erzählte: „Es war schon eine Ehre, einen seligen Vater zu haben. Aber für uns war er schon immer ein Heiliger oder Seliger, soweit wir das halt begriffen haben.“

 

Erst als Erwachsene las sie den Nachlass und die Briefe ihres Vaters. „Besonders den Abschiedsbrief zu lesen war etwas sehr Besonderes“, erinnerte sich Maria Dammer. Kurz vor seinem Tod hatte Franz Jägerstätter einen Brief verfasst, in dem er sich bei seinen Unterstützern bedankt und seine Entscheidung begründet hatte. „Wenn man es schafft, in seiner Situation noch allen zu verzeihen, muss man ja ein Heiliger sein“, meinte die Tochter des Seligen im Interview mit dem Tiroler Sonntag 2019.

 

In das Zeugnis ihrer Eltern hineingewachsen

 

Gleichzeitig sei es für sie nicht immer leicht gewesen, die Tochter eines Seligen zu sein und damit stark in der Öffentlichkeit zu stehen, erinnert sich Bischof Manfred Scheuer, der noch als Bischof von Innsbruck Postulator im Seligsprechungsverfahren für Franz Jägerstätter war, das von Bischof Maximilian Aichern initiiert wurde. „Und in den ersten Jahren und Jahrzehnten ihres Lebens hat es ihr weh getan, dass der Vater nicht verstanden worden ist. Sie hat den Abstand und die teilweise Ablehnung der Menschen gespürt. In allem und auch trotz allem ist sie im Glauben und auch in der Liebe gewachsen.“

 

Hineingewachsen ist Maria Dammer auch in das Zeugnis ihres Vaters und ihrer Mutter. „Maria Dammer war die ruhende und gastgebende Seele im Jägerstätterhaus in St. Radegund. Viele Pilgerinnen und Pilger, viele, die Franz und Franziska Jägerstätter als ihr Vorbild sehen, hat sie empfangen. Sie war das Bindeglied zur Familie und stand in ihrer ruhigen Art und mit ihrem tiefen Glauben mitten im ‚Jägerstätter-Gefüge‘: Familie, Gemeinde, Pfarre, Diözese, Gruppen aus der ganzen Welt, Kardinäle und Schauspieler:innen, Freund:innen und Interessierte, Wissenschafter:innen und Studierende“, erinnert sich Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts und ehemalige Pastoralamtsdirektorin bzw. frühere Presseverantwortliche der Diözese Linz, an die Verstorbene.

 

Zur Gedenkarbeit im Jägerstätterhaus kam Maria Dammer über ihre Mutter, die bei ihr wohnte. „Zuerst haben alle sie besucht und sie ging mit ihnen zum Haus. Die letzten Jahre bin ich schon immer mit meiner Mutter mitgegangen. Ich bin dann da irgendwie hineingewachsen. Meine Mutter machte das und ich war dabei. Irgendwann konnte sie nicht mehr und dann habe ich das eben alleine weitergemacht“, erzählte sie Andreas Schmoller 2018.

 

Das große Engagement von Maria Dammer in der Gedenkarbeit und darüber hinaus würdigt auch Jägerstätter-Biografin Erna Putz: „Für viele hunderte Besucher und Pilger, die jedes Jahr nach St. Radegund kamen, war Maria aufmerksame Kontaktperson und hat Führungen im Jägerstätter-Haus wie Gottesdienste in der Pfarrkirche organisiert. Im Jägerstätter-Beirat der Diözese Linz hat sie bis zuletzt engagiert mitgearbeitet. Sie hat Aufgaben in der Pfarre übernommen und war unter anderem Leiterin der Katholischen Frauenbewegung.“

 

Jägerstätter-Film „A Hidden Life“: „Hart für uns, aber großartig gemacht“

 

2019 wurde bei den Filmfestspielen in Cannes der Jägerstätter-Film „A Hidden Life“ („Ein verborgenes Leben“) von Starregisseur Terrence Malick präsentiert. Kurz darauf, im Juni 2019, zeigte Filmproduzent Josh Jeter das Drei-Stunden-Epos im Feuerwehrhaus von St. Radegund bei einer privaten Vorführung, zu der mit anderen Verwandten auch Maria Dammer gekommen war. Auch die oberösterreichische Schauspielerin Valerie Pachner, die im Film Franziska Jägerstätter verkörpert, war vor Ort und beantwortete nach der Vorführung die Fragen des Publikums.

 

Die drei Jägerstätter-Töchter Maria Dammer, Aloisia Maier und Rosalia Sigl hatten den Film bereits vor Cannes sehen dürfen, Valerie Pachner hatte dabei die Textpassagen gedolmetscht. „Das war ein sehr spezieller Moment für mich, den Film mit den Töchtern zu sehen – es war wahnsinnig bewegend, ich kann es gar nicht richtig beschreiben“, so die Schauspielerin im Rückblick. „Überwältigend, hart für uns, aber großartig gemacht“, hatte Maria Dammer die emotionale Herausforderung dieser ersten Vorführung der Linzer Kirchenzeitung geschildert. Bei der privaten Filmvorführung im Juni 2019 in St. Radegund verließ sie nach der ersten Hälfte sichtlich bewegt den Raum. „Sie wollte den zweiten Teil des Filmes mit dem Tod von Franz Jägerstätter nicht mehr anschauen. Sie sagte, es sei für sie eine zu hohe nervliche Belastung“, erinnert sich Gabriele Eder-Cakl, die ebenfalls Gast bei der privaten Vorführung war.

 

Auch bei der Oberösterreich-Premiere von „Ein verborgenes Leben“ im Moviemento Linz im Jänner 2020 war Maria Dammer anwesend – mit Schauspielerin Valerie Pachner. Beim Gespräch auf der Bühne erinnerte sich Maria Dammer an die Dreharbeiten im Jägerstätter-Haus: „Da haben sie gerade die Szene im Schlafzimmer gedreht. Und da hab ich die Valerie frisiert und ihr einen Knoten gemacht, wie ihn die Mutter immer gehabt hat.“ Diese Begegnung war der Beginn einer Beziehung, deren Innigkeit auch am Premieren-Abend des Films spürbar wurde.

 

„Tiefe Bescheidenheit und Aufrichtigkeit“

 

Maria Dammer war auch dabei, als am 25. Oktober 2017, am Vortrag des zehnjährigen Jubiläums der Seligsprechung von Franz Jägerstätter, an der Katholischen Privat-Universität Linz das Franz und Franziska Jägerstätter Institut (FFJI) feierlich gegründet wurde. Aufgaben des Instituts sind u. a. die Herausgabe der digitalen Jägerstätter Edition, die Forschung zu den Biografien von Franz und Franziska Jägerstätter, Dokumentation und Sammlung der bisherigen internationalen Jägerstätter-Forschung und Jägerstätter-Rezeption bzw. die Archivierung etwaiger Sammlungen und Nachlässe sowie die Unterstützung der Jägerstätter-Erinnerungskultur und Gedenkarbeit.

 

Der Leiter des Instituts, Andreas Schmoller, erinnert sich: „Das Franz und Franziska Jägerstätter Institut war von Beginn an sehr mit Maria Dammer verbunden. Ich war in den vergangenen sieben Jahren unzählige Male bei ihr zu Gast. In Erinnerung wird mir unter anderem die gute Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Durchsicht von Fotos und Dokumenten sowie bei der Betreuung von Besucher- und Pilgergruppen im Jägerstätter-Haus bleiben.“ Er habe an Maria Dammer „ihre tiefe Bescheidenheit, ihre Aufrichtigkeit und den freundschaftlichen Umgang“ geschätzt, so Schmoller: „Wenn wir auch meist über die Arbeit des Instituts oder ihre vielen Termine in der Sache Jägerstätter sprachen, so war immer Platz für den Austausch über Persönliches. Die Begegnungen mit Maria und anderen Mitgliedern der Familie Jägerstätter zählen ohne Übertreibung zu den schönsten Aufgaben unseres Instituts.“

 

 

Stimmen aus der Diözese Linz zum Ableben von Maria Dammer im Wortlaut

 

Bischof Manfred Scheuer

 

„Lieber Vater komm bald!“ Das ist auf dem Bild zu lesen, auf dem die drei Töchter von Franz Jägerstätter abgebildet sind und das ihm ins Gefängnis geschickt wurde. Dieses Bild ist mir in den Sinn gekommen, als ich vom Sterben von Maria Dammer gehört habe. „Hat Franz Jägerstätter nicht seine Familie im Stich gelassen?“ Diese Frage wurde oft gestellt. Die Antwort der Töchter, auch von Maria, lautete: „Wir haben uns nicht im Stich gelassen gefühlt.“ Maria Dammer ist in ihrem Leben in den Glauben und das Zeugnis ihres Vaters und auch ihrer Mutter hineingewachsen. „Wenn man das schreibt, muss man einen starken Glauben haben“, hat sie bei der Lektüre der Aufzeichnungen ihres Vaters gesagt.

 

Es ist nicht immer leicht gewesen, Tochter eines Seligen zu sein und damit stark in der Öffentlichkeit zu stehen. Und in den ersten Jahren und Jahrzehnten ihres Lebens hat es ihr weh getan, dass der Vater nicht verstanden worden ist. Sie hat den Abstand und die teilweise Ablehnung der Menschen gespürt. In allem und auch trotz allem ist sie im Glauben und auch in der Liebe gewachsen.

 

Als ihre Mutter alt geworden ist, war es ganz wesentlich ihr Anteil, dass Franziska Jägerstätter ein gutes Sterben hatte. Maria Dammer hat in den letzten Jahrzehnten ganz stark zum Gedenken in der Diözese Linz und weit darüber hinaus beigetragen. Als Mitglied im Jägerstätter-Beirat hat sie großen Anteil daran genommen, was passiert. Im Jägerstätterhaus und in St. Radegund war sie die Ansprechpartnerin und hat die Menschen empfangen und sie hineingenommen in das Lebens- und Glaubenszeugnis ihrer Eltern.

 

Nicht alle Formen des Gedenkens waren von großer Empathie für die unmittelbaren Angehörigen geprägt. Da ist ihr manches zugemutet worden, manches hat sie auch verletzt.

Ich bin Maria Dammer dankbar für ihre Gastfreundschaft, für ihr Wirken im Jägerstätter-Gedenken in St. Radegund und weit darüber hinaus und für ihr starkes Zeugnis des Glaubens.

„Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen im Himmel“, hat Franz Jägerstätter in einem seiner letzten Briefe geschrieben. Ich bin überzeugt, dass Maria Dammer jetzt im Himmel mit ihren Eltern vereint ist. Sie ruhe in Frieden.

 

Andreas Schmoller, Leiter des Franz und Franziska Jägerstätter Instituts (FFJI)

 

Das Franz und Franziska Jägerstätter Institut war von Beginn an sehr mit Maria Dammer verbunden. Ich war in den vergangenen sieben Jahren unzählige Male bei ihr zu Gast. In Erinnerung wird mir unter anderem die gute Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Durchsicht von Fotos und Dokumenten sowie bei der Betreuung von Besucher- und Pilgergruppen im Jägerstätter-Haus bleiben. Ihr verdanken wir, dass die Diözese Linz den Nachlass ihrer Mutter Franziska erhielt und somit dem Institut für die Forschung zur Verfügung steht.

 

Ich schätzte ihre tiefe Bescheidenheit, ihre Aufrichtigkeit und den freundschaftlichen Umgang. Wenn wir auch meist über die Arbeit des Instituts oder ihre vielen Termine in der Sache Jägerstätter sprachen, so war immer Platz für den Austausch über Persönliches. Die Begegnungen mit Maria und anderen Mitgliedern der Familie Jägerstätter zählen ohne Übertreibung zu den schönsten Aufgaben unseres Instituts.

 

Wir werden Maria Dammer stets ein würdiges Andenken bewahren.

 

Zum Nachruf des FFJI

 

Jägerstätter-Biografin Erna Putz

 

Der Tod von Maria Dammer macht betroffen, aber auch dankbar. An ihren Vater Franz Jägerstätter konnte sie sich kaum mehr erinnern, nur mehr an den Tag an dem die Nachricht von seinem Tod kam. Sie hat sich mit seinem Glauben und seiner Entscheidung auseinandergesetzt, für sie war ihr Vater wie sie es selbst ausgedrückt hat „Vorbild, ein Vorbild im Glauben, im Vertrauen auf Gott, in Gewissensentscheidungen“. Maria und Ihr Mann Hermann Dammer haben sich um Mutter Franziska gekümmert und sie bis zum Tod betreut.

 

Für viele Hunderte Besucher und Pilger, die jedes Jahr nach St. Radegund kamen, war Maria aufmerksame Kontaktperson und hat Führungen im Jägerstätter-Haus wie Gottesdienste in der Pfarrkirche organisiert. Im Jägerstätter-Beirat der Diözese Linz hat sie bis zuletzt engagiert mitgearbeitet. Sie hat Aufgaben in der Pfarre übernommen und war u. a. Leiterin der kfb. Dass Maria Dammer sich bei all ihren Aktivitäten von der Geh-Behinderung, an der sie seit ihrer Jugend litt, nicht einschränken ließ, verdient großen Respekt. Möge Gott der Herr ihr Frieden und das Wiedersehen mit den verstorbenen Lieben schenken!

 

Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts
und frühere Leiterin des Pastoralamts der Diözese Linz

 

Maria Dammer war die ruhende und gastgebende Seele im Jägerstätterhaus in St. Radegund. Viele Pilgerinnen und Pilger, viele, die Franz und Franziska Jägerstätter als ihr Vorbild sehen, hat sie empfangen. Es sind ihre Eltern, die als Selige und als christliche Vorbilder verehrt werden. Das ist schon besonders, dass es Heilige mit Familie gibt. Das fasziniert mich persönlich immer an Franz Jägerstätter. Er war Familienvater und seine Töchter, Enkel und Ur-Urenkelkinder sind noch mitten unter uns. Beim Jägerstättergedenken am 9. August war Maria immer da. Mit ihr war die halbe Kirche mit Familienmitgliedern gefüllt. Das ist schön.

 

Vor der Seligsprechung von Franz Jägerstätter war ich als Pressereferentin der Diözese Linz zu einer kleinen Medienschulung in St. Radegund. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ungewohnt für die Töchter die Rolle als Kinder eines Seligen der Kirche war. Diese Nähe zu dem Seligen Franz war nicht immer einfach für sie. Sie musste damit zurechtkommen und Maria Dammer hat das auch immer geradeheraus gesagt. Bei der Filmvorführung des Filmes „A Hidden Life“ im Feuerwahrhaus in St. Radegund wollte sie den zweiten Teil des Filmes mit dem Tod von Franz Jägerstätter nicht mehr anschauen. Es sei für sie eine zu hohe nervliche Belastung, sagte sie.

 

Wir hatten einmal vor Jahren einen Ausflug mit der Katholischen Frauenbewegung zum Jägerstätterhaus gemacht. Wir wollten unter anderem mehr über Franziska Jägerstätter wissen und auch unsere Bewunderung und Verehrung für sie ausdrücken. Auch hier hat uns Maria Dammer empfangen und uns etwas ganz Besonderes kredenzt: den letzten Nussschnaps ihrer Mutter.

 

Maria war viele Jahre das Bindeglied zur Familie. Sie stand in ihrer ruhigen Art und mit ihrem tiefen Glauben mitten im „Jägerstätter-Gefüge“: Familie, Gemeinde, Pfarre, Diözese, Gruppen aus der ganzen Welt, Kardinäle und Schauspieler:innen, Freund:innen und Interessierte, Wissenschafter:innen und Studierende …

 

Sie hat mit großen Hollywood-Regisseuren wie Terrence Malick, mit bedeutenden Kirchenmännern und Schauspielerinnen genauso natürlich gesprochen wie mit interessierten gläubigen Menschen, die nach St. Radegund pilgerten. So erzählte sie, dass sie Terrence Malick gezeigt hat, wie die Frisur ihrer Mutter richtig geflochten wird. Es ist beim Filmdreh von „A Hidden Life“ auch eine Freundschaft zur Schauspielerin Valerie Pachner entstanden. Eine besondere Freundschaft: Eine Frau, die das Alter der Tochter haben könnte, spielt die Mutter von Maria.

 

Ich danke Maria Dammer sehr für ihre Gastfreundschaft, ihren tiefen Glauben, für ihr Lächeln und ihre Aufmerksamkeit, für die tiefgehenden und herzlichen Gespräche im Diözesanhaus in Linz aber vor allem im Gastgarten oder im Jägerstätterhaus in St. Radegund.

 

Begräbnis am 24. Juli in St. Radegund

 

Für die verstorbene Maria Dammer wird am Dienstag, 22. Juli um 19.30 Uhr im Jägerstätter-Haus und am Mittwoch, 23. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Radegund der Rosenkranz gebetet. Am Donnerstag, 24. Juli 2025 um 14.00 Uhr wird die Verstorbene von der Aussegnungskapelle in die Pfarrkirche St. Radegund geleitet, wo Bischof Manfred Scheuer das Requiem feiern wird. Anschließend wird Maria Dammer zu ihrer letzten Ruhestätte geleitet.

 

Parte von Maria Dammer zum Download

 

 

Unterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc/pdf)

 

 

Fotos: honorarfrei (Credit siehe jeweiliges Foto)

 

Foto 1: Maria Dammer beim Jägerstätter-Gedenken im August 2017 am Grab ihrer Eltern in St. Radegund. 
© Diözese Linz / Mike Kraml

 

Foto 2: Beim Jägerstätter-Gedenken 2017 in St. Radegund verschenkte Bischof Manfred Scheuer die ersten Exemplare seines Buches „Kraft zum Widerstand“ an die Jägerstätter-Töchter Aloisia Maier (l.) und Maria Dammer (Mitte). 
© Diözese Linz / Mike Kraml

 

Foto 3: Maria Dammer mit Schauspielerin Valerie Pachner im Juni 2019 bei der privaten Vorführung von „A Hidden Life“ in St. Radegund.
© Diözese Linz / Andreas Fürlinger

 

Foto 4: Jägerstätter-Gedenken im August 2019: Vorne (v. l.) die Jägerstätter-Töchter Maria Dammer, Aloisia Maier und Rosalia Sigl, hinten Thomas Schlager-Weidinger (Jägerstätter-Beirat), Andreas Schmoller (Franz und Franziska Jägerstätter Institut) und Maximilian Mittendorfer (Jägerstätter-Beirat).
© Elisabeth Jungmeier

 

Foto 5: Oberösterreich-Premiere von „A Hidden Life“ im Moviemento im Jänner 2020: V. l.: Schauspielerin Valerie Pachner, Maria Dammer und Andreas Schmoller (Franz und Franziska Jägerstätter Institut).

© Diözese Linz / Mike Kraml

 

Foto 6: Maria Dammer © privat

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