Das moderne Gotteshaus steht in direkter Nachbarschaft zum Linzer Priesterseminar und wurde im Jahre 1968 anstelle der alten Synagoge platziert, welche in der Reichspogromnacht den Flammen zum Opfer fiel.
Bei der Führung durch die Räumlichkeiten wurde die Praxis des jüdischen Sabbatgottesdienstes näher erklärt. Die Ausübung des Glaubens im Alltag wird durch die vielen religiösen Vorschriften oft sehr schwierig. In Oberösterreich gibt nur sehr wenige Juden, deshalb ist es oft gar nicht möglich, am Sabbatgottesdienst aus der Torarolle zu lesen, weil dafür mindestens zehn erwachsene jüdische Männer anwesend sein müssen. Dennoch befindet sich die Gemeinde im Wachsen.
Auch die Geschichte der Juden in Linz und ihre Anfeindungen, die heute nach wie vor existieren, waren Thema in den Gesprächen. Gleich zu Beginn der Besichtigung war klar, dass das Leben als Jude auch in der heutigen Zeit noch immer gefährlich ist, denn ohne die Bewachung durch Polizeibeamte ist das Betreten des Grundstückes nicht möglich.